Abschied

Heute stand schon wieder ein Abschied vor der Tür. Für Nina ging es leider oder endlich nach Hause. Wie man es halt nimmt. Ich will euch einmal die Kurzform von Ninas Jahr erläutern. Sie ist letztes Jahr im Juli in die Staaten gekommen und bis November war eigentlich alles super. Im November hat ihre Gastmama dann den Job verloren. Irgendwann konnten sie Nina nicht mehr bezahlen, mussten das Haus verkaufen und zu den Großeltern ziehen. Für Nina war der Punkt gekommen, einen Strich unter das alles zu setzte und einen Neuanfang zu beginnen. Sie ging ins Rematch und fand eine neue Gastfamilie in New Jersey, wo sie Mitte April hinzog. Aber nur für zwei Wochen. Sie kam mit der neuen Gastfamilie überhaupt nicht zurecht. Und sie auch nicht mit ihr. Nach anderthalb Wochen wurde sie dort rausgeschmissen und hat bei ihrer Counslerin gewohnt. Inzwischen hatte ihre Gastmama auch wieder einen Job gefunden und Nina ist auf eigene Faust zurück nach Virginia gekommen. Nach ein paar Gesprächen mit der Agentur, konnte sie noch einmal ins Rematch gehen und hat mit ihrer alten Gastfamilie gematcht. Alles gut, oder auch nicht. Eigentlich wollte Nina ihr Aupairjahr verlängern, hatte sich jedoch dagegen entschieden, weil überhaupt nichts nach Plan gelaufen war und nachdem sie aus New Jersey zurückgekommen war, wollte sie nach Hause. Sie hatte ihre Flugdaten schon, doch da ist ihr klar geworden, dass sie noch nicht bereit ist, Anfang August zurück nach Deutschland zu gehen. Sie entschied sich dann doch noch für sechs Monate hier zu bleiben. Nach ein paar Problemen mit der Agentur wurde die Verlängerung doch genehmigt. Sie dachte, jetzt wird alles gut. Aber dem war nicht so. Ihre Gasteltern wollten sich scheiden lassen, doch das Problem waren die Kinder. Sie entschieden sich dann dazu, dass die Mutter die Kinder unter der Woche bekommt und der Vater jedes Wochenende oder jedes Zweite. Konnte doch jeder mit leben, oder doch nicht? Der Vater hat nach einem Wochenende die Kinder nicht wieder zurück gebracht. Er hat sich irgendwo ein Haus gekauft und wollte die Kinder für sich. Nach langem hin und her kamen sie dann zu dem Entschluss, dass die Mutter drei der vier Kinder bekommt und der Vater eins. Das wollte er sowieso nur haben und hat die anderen Kinder dazu benutzt um seinen Willen durchzusetzten. Und ab da hieß es dann für Nina endgültig, dass sie nach Hause geht. Sie hatte einfach keine Lust mehr darauf, immer wieder einen reingedrückt zu bekommen. Ihre Durchhaltekraft ist echt bemerkenswert. Sie hat sich nie unterkriegen lassen und immer weitergekämpft. Für mich ist sie eine wahre Heldin. Auf jedenfall habe ich sie dann heute morgen um neun von zu Hause abgeholt, da ihre Gastmama arbeiten musste und Nina sonst nichts zum Flughafen gekommen wäre. Nach ein paar Schwierigkeiten am Check-In schafften wir es dann doch noch und dann hieß es auch schon Abschied nehmen. Es flossen zahlreichen Tränen und es gab tausend Umarmungen. Es war echt traurig, aber wir sehen uns ja nächstes Jahr in Deutschland wieder. Noch eine letzte Umarmung, einmal winken und dann verschwand Nina in dem Bereich, wo ich leider nicht mitkommen konnte. Ich fuhr wieder nach Hause, wo ich mit Rebecca einen entspannten Vormittag mit Serien gucken verbracht. Zwischendurch war ich dann mal zu Hause, da Rebecca arbeiten musste. Am Abend war ich schon wieder drüben. Serien gucken, quatschen und all den Kram. Bevor ich dann ins Bett ging, leistete ich Angie noch Gesellschaft vor dem Fernseher. Zusammen guckten wir America's next Topmodel, bis Gunnar vom Training wiederkam und wir ins Bett konnten.


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